In Zeiten der Globalisierung können wir uns überall hinbewegen, von überall arbeiten, überall leben – gesetzt den Fall, wir haben die passende Hautfarbe, ausreichend Bildung und am wichtigsten: den richtigen Pass. Im Rahmen eines Austauschprogramms unterrichtete die weiße Birgit Weyhe aus Deutschland an einem US-College. Während einer Tagung amerikanischer Germanist*innen im Mittleren Westen wird sie mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert. Nutzt sie ihre Privilegien als weiße Autorin aus, wenn sie Geschichten über Schwarze Menschen erzählt?
Sie lernt Priscilla Layne, eine afroamerikanische Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln kennen. Sie ist ein „Oreo“: zu weiß für die Schwarzen Mitschüler*innen und für die Weißen ist ihre Haut zu dunkel. Sie beschließt gegen alle und alles gleichzeitig zu rebellieren, indem sie sich in ihrer Jugend der Skinhead-Bewegung anschließt und zu einem Rude Girl wird.
Aber wie soll Birgit Weyhe eine Lebensgeschichte wie diese erzählen? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Das erzählerische Konstrukt selbst wird zu einer eigenen Erzählebene in dieser Biografie.
Finalistin beim Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung 2021 und nominiert für den Max-und-Moritz-Preis 2022. Auf der Shortlist für den Hamburger Literaturpreis "Buch des Jahres" und nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023.
„Weyhes Stil hat immer schon etwas im guten Sinne Veranschaulichendes. Sie sucht, findet grafische Entsprechungen, in denen komplexe Probleme eingängig fassbar werden – möglichst ohne ihre Komplexität zu verlieren.“
BENNO SCHIRRMEISTER, TAZ
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